Samstag, 18. Juni 2011

Jedes Jahr mehrere »hundertjährige« Wetterereignisse und das soll noch normal sein?

Wir nähern uns mit Riesenschritten dem meteorologischen Sommeranfang. Wenn's ein schöner Sommer wird, dann wird er warm! Vielleicht sogar mit einer Hitzewelle? Evtl. aber auch mit einer Unwetterperiode. Grund genug jedenfalls für selbsternannte Klimaschützer, wieder einmal eine Zunahme von Extremwettern zu verkünden und dies dem anthropogenen Klimawandel anzulasten. Auf jeden Fall aber verstärkte Anstrengungen beim »Klimaschutz« zu fordern. Das PIK, der BUND, aber mit Sicherheit auch die Für-Alles-Experten vom Medienkonzern Greenpeace stehen schon Gewehr bei Fuß bzw. scharren ungeduldig mit den Hufen. Die Frage, die dabei niemand stellt, die aber zur Klärung beantwortet werden muss, lautet: Sind Häufungen von extremen Wetterereignissen Vorboten von irgendwas? Unser Meteorologe Klaus Puls hat in die Archive geguckt und in der Berliner Wetterkarte von 1981 eine nüchterne Analyse aus früheren Jahren gefunden. Lesen Sie selbst.

Die Berliner haben es bereits erfahren: Der März 1981 war hier der niederschlagsreichste seit über 100 Jahren. Dabei haben wir aus der jüngsten Vergangenheit die höchste Windgeschwindigkeit auf den Bergen, den stärksten Schneefall im Monat April, den kühlsten Sommer, den meisten Niederschlag an einem Augusttag und gleich zweimal den heftigsten Schneesturm seit in der Tat 50 oder 100 Jahren von den Fachleuten bestätigt noch in guter Erinnerung.
Diese scheinbare Häufung von meteorologischen Jahrhundertereignissen legt den Schluss nahe, dass die derzeitige Witterung auf jeden Fall aus den Fugen geraten sein musste. – Und von jedem einzelnen dieser Jahrhundertereignisse kann man naheliegenderweise vermuten, dass es den Schlüssel zu den Ursachen einer ja auch durch das jeweils aktuellste Ereignis für jedermann verdeutlichten Klimastörung enthalte; eine wichtige Aufgabe der Wetter-Wissenschaftler müsste sein, diesen Schlüssel zu finden.
Die/der geneigte Leser(in) möge versichert sein, dass die hier vom Verfasser verdeutlichte Meinung bei vielen Wissenschaftlern Eingang gefunden hat und entsprechende Aktivitäten auslöst. Der Verfasser stellt dem lediglich seine Leitlinie gegenüber, dass alle derartigen Aktivitäten den festen Boden unter den Füßen behalten sollten: der wissenschaftliche Standort muss stets die Basis bleiben.

Jedes Jahr mehrere Ereignisse, die jedes höchstens einmal im Laufe eines langen Menschenlebens zu erwarten gewesen wären – und das soll noch normal sein?
Die Antwort lautet: Ja. – Um diese Antwort zu geben oder nachzuvollziehen, bedarf es im Folgenden einer einfachen Rechnung und einer Portion gesunden Menschenverstands.

Wir machen uns dazu eine (unvollständige) Liste von wichtigen Wetterereignissen der Art, die mit »Dies tritt in Berlin in 100 Jahren genau ein Mal auf« umschrieben werden können:
Dies ergibt nach Ablauf von 100 Jahren summa summarum 172 definierte Jahrhundertereignisse dieser Art allein in Berlin; anders ausgedrückt sind innerhalb von drei Jahren etwa fünf Jahrhundertereignisse dieser Art allein für Berlin zu erwarten.
Ja – und wie verdeutlicht sich nun der wissenschaftliche Standort bei der Darstellung solcher meteorologischer Jahrhundertereignisse für die Öffentlichkeit?
Nun, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste ist, zur gegebenen Zeit den trivialen Grundsatz anzudeuten, dass innerhalb von drei Kalenderjahren gut und gerne fünf Jahrhundertereignisse der oben definierten Art zu erwarten sind und im langjährigen Durchschnitt allein in Berlin auch eintreffen müssen, um sicher zu sein, dass unsere Witterung auch weiterhin statistisch »normal« bleibt.
Autor Manfred Geb in der Beilage zur Berliner Wetterkarte vom 27.3.1981 Nr. 43/81 SO 5/81

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